In Bauphase 1 sind die Arbeiten im Untergrund abgeschlossen. Nun verlegt die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) neue Gleise auf der Westseite der Dossenheimer Landstraße. Vor dem Wechsel in Bauphase 2 müssen zum Teil in Nachtarbeit die Voraussetzungen für den Umzug des Baufelds auf die Ostseite der Dossenheimer Landstraße geschaffen werden.

Während der Gleisbauarbeiten bis Ende August ist trotz großer Lasten Millimeterarbeit gefragt. 15 Meter lange Gleisjoche werden per Bagger zunächst auf dem sorgfältig geglätteten Sand-Schotter-Untergrund in der Dossenheimer Landstraße aufgesetzt. Die etwa drei Tonnen schweren Bauteile bestehen aus je zwei Schienensträngen, die auf Betonschwellen vormontiert sind. Auf dem Untergrund angekommen werden sie millimetergenau ausgerichtet und für das Zusammenschweißen der Schienenenden vorbereitet. Die Schweißarbeiten finden nachts zwischen 22 Uhr und 5 Uhr statt, da hierfür eine Umgebungstemperatur von maximal 20 Grad Celsius benötigt wird. Die richtige Schweißtemperatur stellt sicher, dass sich die Schienen auch bei Ausdehnung oder Zusammenziehen des Stahls durch saisonale Temperaturschwankungen später nicht verformen. 

Umbauphase für den Wechsel in Bauphase 2 

Während Stück für Stück die neue Straßenbahnstrecke im Baufeld zwischen Hans-Thoma-Platz und Dossenheimer Landstraße wächst, werden die Voraussetzungen für den Wechsel in Bauphase 2 auf der Ostseite der Dossenheimer Landstraße geschaffen. Dafür asphaltiert die ausführende Baufirma eine provisorische Fahrbahn für den Autoverkehr von Süden nach Norden auf der Westseite. Diese muss teilweise über den Gehweg geführt werden und wird die Bausubstanz verschleißen, weshalb hier zunächst ein Provisorium genutzt wird. In Bauphase 3 wird ein neuer Fußweg auf der Westseite sowie der endgültige Straßenbelag für beide Fahrspuren der Dossenheimer Landstraße im südlichen Bauabschnitt hergestellt.  

Am Sonntag, 27. Oktober, um 18 Uhr beginnt die zweite Umbauphase, die bis Montag, 4. November, 4 Uhr andauert. Die Arbeiten erfordern eine Sperrung der Straßenbahnstrecke und einen Ersatzverkehr mit Bussen. Währenddessen werden die beiden Bauweichen und die dazugehörigen Signalanlagen nördlich und südlich des Baufelds ausgebaut und mit dem neuen Gleisabschnitt verbunden. Um Beeinträchtigungen für den Individualverkehr und die Fahrgäste des ÖPNV gering zu halten, finden die Arbeiten in den Herbstferien im Dreischicht-Betrieb rund um die Uhr statt.

Das ist schon geschafft 

Gemeinsam mit der Stadt Heidelberg hat die rnv als Bauherrin zudem in Bauphase 1 in den zurückliegenden vier Monaten rund 400 Meter Abwasserkanal mit den dazugehörigen Hausanschlüssen erneuert. In gleicher Länge ist eine neue Versorgungsinfrastruktur für Wasser, Strom, Gas und Fernwärme entstanden. Die Anwohnerinnen und Anwohner können die neue Infrastruktur nach Abschluss der erforderlichen Tests und Abnahmen bereits vollumfänglich nutzen. Für die Versorgung mit Fernwärme wurden bereits die Voraussetzungen durch doppeladrige Leitungen geschaffen. Die Hausanschlüsse werden zu einem späteren Zeitpunkt durch die Stadtwerke HD realisiert.